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Als Rosshaar werden das kürzere und härtere Körperhaar sowie das Schweif- und Mähnenhaar des Pferdes sowie der daraus hergestellte Zutatenstoff der Schneiderei und Kürschnerei bezeichnet. Es wurde früher überall, wo Pferdezucht betrieben wurde, für den Markt gesammelt. Es wurde zunächst mit Wasser ausgekocht und dann durch Hecheln weiterbearbeitet und nach Farbe sortiert. Die langen Haare wurden früher vor allem zur Herstellung der von Frauen und Männern des Adels getragenen Perücken verwendet. Die kurzen Haare wurden in Zöpfe zusammengedreht und als Polstermaterial, als Füllung für Matratzen, Rosshaarkissen und Reitsättel oder in der Schneiderei als Einlage verwendet. Es wurden auch ganze Rosshaardecken hergestellt. Außerdem wurden sie von Siebmachern verarbeitet, in der Fischerei fertigte man daraus Angelschnüre. Auch heute noch wird das klassische Polstermaterial verwendet. Für Vollpolstermatratzen wird durch eine Heißdampfbehandlung die Sprungkraft noch einmal verstärkt. Bis heute wird es in Bürsten und Rosshaarbesen eingesetzt und bleibt Kunstfasern zumindest in der Fähigkeit zur Wiederaufrichtung überlegen.