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Radioballett ist eine vom Hamburger Künstlerkollektiv Ligna entwickelte performative Protestform. Sie trägt Merkmale der Direkten Aktion und des Smart Mobs. Die Urheber bezeichnen Radioballett als "Übung in nichtbestimmungsgemäßem Verweilen". Auslöser war die zunehmende Privatisierung des öffentlichen Raums und die damit einhergehende Sanktionierung abweichender Verhaltensweisen. Das Radioballett findet in verschiedenen Städten jeweils in Kooperation mit freien Radios statt. Jeder ist zur Teilnahme eingeladen. Voraussetzung ist ein mobiles Radio, über das Verhaltensvorschläge empfangen werden. Über den Radiosprecher angeregt werden beispielsweise Handlungen ausprobiert, die nach der jeweils herrschenden Hausordnung erlaubt oder verboten sind . Eine Verführung zur Teilnahme findet nicht statt; die Radiostimme weist stets darauf hin, dass niemand etwas mitmachen soll, was er nicht will. Die Übungen werden unterbrochen durch Informations-, Theorie- und Reflexionsblöcke. Es lassen sich Analogien zu Brechts pädagogischer Dramatik erkennen.