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Kanonenfutter ist eine umgangssprachliche, geringschätzige Bezeichnung für Soldaten, die in einem Krieg von der eigenen Führung rücksichtslos gegenüber der feindlichen Waffenwirkung eingesetzt werden, gleichsam als geringwertiges Menschenmaterial und meist im Interesse ?übergeordneter? taktischer oder strategischer Ziele, wobei das Eintreten hoher Verluste im Voraus abzusehen ist und in Kauf genommen wird. Im deutschen Sprachgebrauch etablierte sich der Begriff endgültig zur Zeit des Ersten Weltkrieges, vor allem wegen der überragenden Rolle der Artillerie im Stellungskrieg und den Materialschlachten der Jahre 1914 bis 1918. Metaphorisch werden die Soldaten als ?Futter? der gegnerischen Kanonen bzw. Waffen bezeichnet. Insbesondere auf die Infanterie traf der Begriff zu, da sie die Hauptlast des Kampfes tragen musste und als ?schlachtentscheidende? Waffengattung einen dementsprechend großen Umfang hatte. Sie war in allererster Linie vom gegnerischen Feuer betroffen. Zudem waren die Soldaten der Infanterie üblicherweise weniger qualifiziert als Angehörige technischer Spezialtruppen und erschienen daher ?entbehrlicher?.